Am Anfang seiner Karriere stand eine kaufmännische Lehre in einem Hüttenwerk, am Ende der Besitz von über 300 Firmen, bei denen über 300 000 Menschen beschäftigt waren. Neben einem 40-prozentigem Anteil an der Daimler AG gehörte ihm u.a. auch die oberpfälzische Maxhütte. Als genialer Finanzjongleuer, Börsenspekulant und Montanunternehmer, der sich durch ein Studium der Wirtschaftswissenschaften auch auf eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung berufen konnte, erwies er sich in seinem gesamten Leben als Industrieller, der Chancen zu nutzen wusste und im politischen Milieu der Reichshauptstadt Berlin bzw. der späteren Bundeshauptstadt Bonn als unauffälliger, aber enorm einflussreicher Strippenzieher im Hintergrund agierte, um seine Ziele zu erreichen. Zustatten kam ihm auch das Talent, ökonomisches Wissen mit wissenschaftlich-technischen Fragen zu kombinieren. Flick interessierte sich sowohl für die Bilanzen seiner Unternehmen als auch für die Verbesserung technischer Verfahren. Sein Gedächtnis für Geschäftsdetails war legendär und wurde im Nachruf der MZ vom 23.07.1972 besonders hervorgehoben.
Obwohl er nach seiner Kaufmannslehre erfolgreich ein Studium absolviert hatte, konnte er seine akademische Ausbildung nicht mit einer Promotion abschließen. Bei dem ihm immer zugeschriebenen Doktortitel handelte es sich um einen Ehrendoktor. Trotzdem wurde er in der Geschäftskorrespondenz (z.B. mit den Städten Maxhütte-Haidhof und Teublitz) grundsätzlich als Herr Doktor Flick tituliert. Neben mehreren Verleihungen eines Ehrendoktors (Dr. rer. pol. h.c. in Köln und Dr. ing. h.c. in Breslau) wurde er u.a. auch nach 1945 als Ehrensenator der Technischen Universität in Berlin ausgezeichnet. In den USA erhielt er von der Universität Fort Wayne in Indiana den Ehrendoktor. Das Dritte Reich verlieh ihm den Titel „Wehrwirtschaftsführer“, der an die Vorstände rüstungswichtiger Betriebe ging (Deutsche Allgemeine Zeitung, 10.07.1943). Die Bundesrepublik zeichnete ihn mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband 1963 aus, der Freistaat Bayern mit dem Bayerischen Verdienstorden. Die IHK Regensburg machte ihn aufgrund seiner „Verdienste um Oberpfälzer Wirtschaft“ zum Ehrenpräsidenten, wie die MZ vom 22.07.1972 hervorhob.
Die Stadt Maxhütte verlieh ihm bei ihrer Stadterhebung 1953 die Ehrenbürgerwürde und zeichnete ihn später mit einer Straßenbenennung aus, Teublitz, 1953 ebenfalls zur Stadt erhoben, ehrte ihn im gleichen Jahr mit einer Straßenbenennung.
Obwohl (im Gegensatz zu vielen anderen Industriellen seiner Zeit) ohne direkten politischen Ehrgeiz, gelang es ihm ein Leben lang, die große Politik für seine Zwecke zu nutzen, um zum reichsten Mann Deutschlands zu werden. Den Vorwurf, ein Opportunist zu sein, der alles seinem finanziellen Ehrgeiz unterordnete, hätte er zumindest in jungen Jahren kaum entkräften können. Im Nürnberger Prozess 1947 wurde dieses Verhalten sogar als Argument der Verteidigung benutzt: „Für die deutsche Industrie sei die Politik immer nur ein Mittel zum Zweck gewesen. Sie habe sich immer mit jener politischen Macht verbunden, die ihr einen Vorteil gewährte.“ (Die Welt, 22.07.1947)