Premberg in der Oberpfalz
Obwohl Premberg in der Neuzeit immer nur ein kleines Dorf mit nur einigen hundert Einwohnern darstellte, kann es nichtsdestotrotz in Anspruch nehmen, einer der ältesten urkundlich nachweisbaren Orte in der Region zu sein.
805 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung im Diedenhofener Kapitular von Karl dem Großen als „Breemberga“. Der Ort stellte eine wichtige Grenzstation im Fränkischen Reich dar und besaß als Handels- und Verkehrsknotenpunkt eine große Bedeutung. Hier wurden Warentransporte (v.a. Salz) abgewickelt und entweder umgeladen und über die Naab zur Donau verschifft oder auf dem Landweg Richtung Norden versandt.Daneben erreichte Premberg auch eine gewisse Bedeutung durch seine Rolle als Pfarrsitz: Obwohl die Pfarrgemeinde bis 1886 zur Urpfarrei Wiefelsdorf gehörte und erst ab diesem Zeitpunkt eine eigenständige Pfarrei bildete, wurde bereits 997 zum ersten Mal eine Kapelle in einer Urkunde des Regensburger Klosters St. Emmeram erwähnt. Bereits Um 1150 begann der Bau des heutigen Kirchenschiffs von St. Martin. Erst im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts (1878) wurde dieser ursprünglich romanische Kirchenbau erweitert und umgebaut. Im Frühmittelalter diente der Kirchenbau wahrscheinlich auch zu Verteidigungszwecken und wurde als Wehrkirche (Fluchtkirche) genutzt. Teile der kunsthistorisch bedeutsamen Empore stammen auch aus der Spätgotik. 1965 und 1995-1996 erfolgten Renovierungen. Wie die gesamte Region gehörte auch Premberg landesgeschichtlich in der Frühen Neuzeit (1500-1800) zum Fürstentum Pfalz-Neuburg. Aus diesem Grund wurde das Pfarrdorf auch 1542 evangelisch. Erst am Beginn des Dreißigjährigen Krieges erfolgte die Rückkehr zur katholischen Religion.
Da die Pfarrei und die Schule bis in das frühe 20. Jahrhundert eine Einheit bildeten, besaß Premberg als Pfarrdorf auch eine Schule: Ein eigenes Schulhaus wurde aber erst 1818 gebaut, also in dem Jahr, in dem durch das Bayerische Gemeindeedikt wieder politische Gemeinden gegründet wurden und eine eigenständige Kommunalverwaltung betreiben durften. Zudem trat in diesem Jahr auch die die 2. Bayerische Verfassung in Kraft.
Der Naab verdankte Premberg im Mittelalter seinen Reichtum. Umgekehrt bedeutete die Lage am Fluss auch Gefahr: Ein Hochwasser zerstörte 1832 einen hölzernen Steg über die Naab. Erst 1883 erfolgte ein Neubau, wiederum aus Holz. Der 1934 ausgeführte Neubau einer massiven Brücke hielt nur elf Jahre, da er am Ende des 2. Weltkriegs gesprengt wurde. Die Wiederherstellung erfolgte 1951. Im 20. Jahrhundert traten 1909, 1954 und 1980 schwere Hochwasser auf, die das gesamte Naabtal in Mitleidenschaft zogen.
Am Ende des 19. Jahrhundert erfolgte die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr (1899), 1949 der Bau eines Feuerwehrgerätehauses und 1980 ein Neubau. Obwohl die Gemeinde Premberg, zu der damals auch die Ortsteile Richthof und Köblitz zählten, in der gesamten Neuzeit immer nur ein kleines, bäuerlich geprägtes Dorf darstellte, unterschied es sich von den beiden Nachbargemeinden Münchshofen und Teublitz. Diese beiden Orte stellten Hofmarkssitze dar, also adelige Gutsherrschaften. Premberg und die Nachbargemeinde Saltendorf waren hingegen Dörfer mit landwirtschaftlichen Anwesen, die keiner Adelsherrschaft untertan waren, sondern nur dem Landesherrn. Dies bewirkte eine grundsätzlich andere Mentalität. Im späten 19. Jahrhundert entwickelten sich Teublitz und Münchshofen zu Wohnorten der Arbeiter der Maxhütte. Auch dies war in Premberg so nicht der Fall.
Für eine kurze Zeit wurden Premberg und die Nachbargemeinde Münchshofen in den Jahren 1945-1948 gemeinsam verwaltet, da auf amerikanischen Druck eine Zusammenlegung der Gemeindeverwaltungen von Münchshofen und Premberg herbeigeführt worden war. Eine Folge des 2.Weltkriegs war 1965 auch der Bau des neuen Kriegerdenkmals (nach einem Entwurf durch den Bildhauer Curt Porzky aus Altötting).
In der Nachkriegszeit kam es 1964 zur Gründung eines gemeinsamen Schulverbands mit Saltendorf, der Schulsitz wurde die neue Schule in Saltendorf, damit endete die eigenständige Schultradition in Premberg.
1978 erfolgte schließlich die Eingemeindung nach Teublitz.
Mehr Informationen zu Premberg finden Sie unter www.premberg.de