(K)ein Ski-Lift für Teublitz
Vor 40 oder 50 Jahren waren die Winter noch kälter. Erreichten die deutschlandweiten Durchschnittstemperaturen in den Wintermonaten zwischen 2011 und 2020 1,9 Grad, so betrugen diese in den 70er Jahren 0,9 und in den 80ern 0,5 Grad. Zwischen 1941 und 1950 hatte es sogar nur Durchschnittswerte von -0,4 gegeben. Damit stellten die 40er Jahre das kälteste Jahrzehnt im 20. Jahrhundert dar (Quelle: Wikipedia).
Angesichts der niedrigen Temperaturen und guten Schneeverhältnisse begeisterte vor 40 oder 50 Jahren der Wintersport viele Bürger*innen in Teublitz. 1980 verfügte der Ski-Club über 600 Mitglieder, 1983 beinahe über 700, und beinahe 1 300 Teilnehmer nahmen jährlich an den vom Verein organisierten Bus-Fahrten zum Arber statt. Da die Anfahrt doch beträchtliche Zeit in Anspruch nahm, suchten einige Wintersportbegeisterte nach Alternativen. Tatsächlich lag diese in Teublitz vor der Haustür bzw. im eigenen Gemeindegebiet. Beim Münchshofener Berg handelte es sich um die höchste Erhebung des Altlandkreises Burglengenfeld und bot sich zum Skifahren förmlich an. Was fehlte, war ein Skilift.
Tatsächlich bildete sich zu Beginn der 80er Jahre eine Ski-Lift-Interessengemeinschaft (IG) Teublitz, um den Bau einer solchen Anlage in die Wege zu leiten. Diese IG arbeitete entsprechende Pläne mit einer Beschreibung der geplanten Anlage und einer Kostenkalkulation aus. Im November 1981 fand bereits eine Begehung mit Vertreter*innen der zuständigen Behörden statt. Am 11. Dezember 1981 behandelte der Grundstücks- und Bauausschuss des Teublitzer Stadtrats das Thema. Vier Tage später konnten die Leser*innen der Mittelbayerischen Zeitung im Heimatteil die Schlagzeile lesen: „Bald 400-Meter-Skiabfahrt am Münchshofener Berg?“
Der Lift sollte vom Gipfel bis nach Strengleiten – Bubach reichen, wie bereits erwähnt, 400 Meter lang sein und eine Loipe mit 40 Metern Breite bieten. Zusätzlich waren eine Beschneiungsanlage und eine Toilettenanlage geplant. Damit verband sich natürlich auch die Hoffnung auf eine Steigerung des winterlichen Fremdenverkehrs. Warum das Projekt letztlich scheiterte, ist bis heute nicht bekannt, vermutlich aus Geldmangel.
Text: Dr. Thomas Barth, Stadtarchiv Teublitz