Teublitz und seine Bürgermeister nach 1945: Serie, Teil 1
Im Rahmen dieser neuen Serie werfen wir einen Blick zurück in die Geschichtsbücher der Stadt. Nach und nach liefern wir Informationen und Hintergründe zu den Amtszeiten der Teublitzer Bürgermeister*innen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Josef Frieser (Amtszeit von 1945 bis 1946)
Frieser (1882-1959) wurde von der amerikanischen Militärregierung als Bürgermeister eingesetzt. Grund dafür war zum einen seine politische Distanz zum Dritten Reich und zum anderen die Tatsache, dass er bereits vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten dieses Amt ausgeübt hatte. Josef Frieser amtierte zunächst zwischen 1912 und 1933 als Bürgermeister von Teublitz. Unterbrochen wurde seine Amtszeit vom Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg und einer Kriegsgefangenschaft in Frankreich bis ins Jahr 1920. Ende der 1920er Jahre wechselte er seine Parteizugehörigkeit von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) zur Bayerischen Volkspartei (BVP).
In seine Amtszeit während der Weimarer Republik (so wird der Zeitraum in der deutschen Geschichte von 1918 bis 1933 bezeichnet) fielen der Bau der neuen Pfarrkirche (1929), die Gründung des Teublitzer Standesamts (1926) und der Bau der ersten Schule (1925). Für sein Engagement in der Katholischen Kirche wurde er mit einem päpstlichen Orden ausgezeichnet. Für seinen Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg verdiente er sich unter anderem das Eiserne Kreuz (EK II).
Josef Friesers Leben war lange Zeit mit der Kommunalpolitik in Teublitz verbunden. Nahezu folgerichtig endete es im Rathaus der Stadt, während einer Amtshandlung. Er verstarb im Jahre 1959 als amtierender Zweiter Bürgermeister an den Folgen eines Schlaganfalls, den er während einer Eheschließung erlitten hatte. Das Amt als Zweiter Bürgermeister hatte er im Jahr 1956 angetreten. Zwei Jahre zuvor erhielt er die Goldene Bürgermedaille der Stadt Teublitz.
Quelle: Dr. Thomas Barth, Stadtarchiv Teublitz