Grünanlagen im Wandel: Neues Pflege- und Mähkonzept
Teublitz wird aufblühen. Damit das auch zur Tatsache wird, hat der Bau- und Umweltausschuss in seiner Sitzung für ein neues Pflege- und Mähkonzept gestimmt. Demnach sind Veränderungen der Grünanlagen, die sichtbar für das Auge werden, nach und nach zu erwarten.
Hintergrund der Entscheidung des Bau- und Umweltausschusses ist es, das Ortsbild der Stadt weiter aufzuwerten. So sollen bis zum Ende nächsten Jahres die Änderungen abgeschlossen sein. Dazu zählt die Schaffung höherwertiger, blühender Grünflächen an zentralen Plätzen der Stadt. Da damit aber auch mehr Pflegeaufwand bei gleichbleibender Arbeitskraft einhergeht, wurden alternative Bepflanzungen, die mit bis zu zweimaligen Pflegeaktionen pro Jahr auskommen, an abgelegeneren Stellen festgelegt. Wichtig bei der Entscheidung war auch, dass weiterhin auf bienen- und insektenfreundliche Bepflanzung geachtet wird.
Teublitz wird aufblühen
„Ich bin absolut überzeugt von unserem neu beschlossenen Pflege- und Mähkonzept“, stellte Erster Bürgermeister Thomas Beer fest. „Damit schaffen wir nicht nur ein noch schöneres Ortsbild unserer Heimatstadt, sondern zugleich zahlreiche Quellen, welche die Bienen, Hummeln und Schmetterlinge mit energiereichem Nektar versorgen. Seit einiger Zeit wurde an diesem Konzept gefeilt und schlussendlich die optimale Entscheidung getroffen.“
Bereits seit zwei Jahren war man seitens der Stadtgärtnerei und der Gremien bestrebt, alternative Pflanz- und Pflegeprojekte im Stadtgebiet zu starten. So wurde jüngst Anfang 2021 der Kreisverkehr im Ortsteil Saltendorf umgestaltet (wir berichteten dazu am 15. April 2021), folgen wird spätestens im nächsten Frühjahr der Kreisverkehr in Teublitz Nord. Bereits in Angriff genommen wurde die neue Pflanzanlage vor dem Mehrgenerationenhaus, die schon in wenigen Wochen fertiggestellt sein wird. Im Vorfeld der Sitzung des Ausschusses wurde zur Veranschaulichung der anvisierten Neuanpflanzungen abgelegenerer Stellen im Ortsteil Premberg, neben der Bushaltestelle, eine Musterbepflanzung angelegt. Darin finden sich unterschiedliche Pflanzenmischungen, die schlussendlich im gesamten Stadtgebiet zum Einsatz gebracht werden, so der Beschluss. Welche der drei Musterpflanzungen an welchem Standort angelegt wird, richtet sich nach örtlicher Begebenheiten wie bspw. Schattenwurf und Sonneneinstrahlung.
Energiereicher Nektar für Bienen und Schmetterlinge
Um den Pflege- und Gießaufwand, nach Schaffung der blühenden Grünanlagen, dennoch so gering wie möglich zu halten, werden bspw. in den Verkehrsinseln trockenheitsverträgliche Pflanzen gesetzt und auch weiterhin Wildblumen- und Kräuterwiesen geschaffen. Solche Anlagen, wie am Beispiel Mehrgenerationenhaus oder an vereinzelten Verkehrsinseln ersichtlich, wurden bereits geschaffen und sollen künftig noch weiter zum Einsatz kommen. Das dient nicht nur dazu, dass Teublitz bunter wird, sondern nützt auch den Bienen und zahlreichen weiteren Insektenarten, die damit bis spät in den Herbst unzählige Sammelstellen vorfinden werden.
Rückführung von Rasenflächen in naturbelassenere Wiesen
Weiterhin ist vorgesehen, dass größere Rasenflächen nur noch an den Rändern regelmäßig gemäht werden. Mittig der Rasenflächen wird man künftig auf zwei Mal im Jahr stattfindende Mäharbeiten umstellen. Damit wird man sich im gesamten Stadtgebiet auf eine auf Nachhaltigkeit angelegte Nutzung der großen Grünflächen orientieren. Langfristig werden sich dadurch auf den nur weniger häufig gemähten Wiesen wieder Wildblumen und Kräuter entwickeln, deren Blüten die Bienen nahezu magisch anziehen werden und ebenfalls eine Heimat für Bienen, Schmetterlinge und weitere Arten bieten. Praktiziert wird diese Art der Mahd bereits am Lärmschutzwall am Ortseingang Katzdorf, am Hochwasserweg Kuntsdorf und künftig bspw. auch auf der Grünfläche in der Münchshofener Straße, gegenüber des SC-Geländes.
Anvisiert ist die Umsetzung dieser Praktik zum Beispiel auch auf Flächen am Premberger Anger oder innerhalb von städtischen Betriebsgeländen, die in Zukunft nicht mehr neu verpachtet werden. Denkbar ist auch eine Schaffung von Kräuterbeeten an ausgewählten Stellen, an denen sich dann Bürger*innen mit selbst geerntetem Basilikum, Majoran usw. bedienen dürfen.
„Mit dem neuen Mäh- und Pflegekonzept könnte es gelingen, die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren nicht jeden Halm, auch im eigenen Garten, sofort wegzuschneiden“, erklärt Stadtbaumeisterin Sabine Eichinger. „Denn schon allein vereinzelte, höher wüchsige Pflanzen dienen Insekten zur Eiablage und somit der Artenvielfalt.“