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Hochwasserschutz für Katzdorf und Münchshofen

  • Die Stadtverwaltung informiert

Der „Naabtalplan zum Hochwasserschutz“ für alle an die Naab angrenzenden Stadtteile wird uns in den nächsten Jahren beschäftigen. Dazu wurden vom Planungsbüro EBB aus Regensburg im Auftrag des Wasserwirtschaftsamts Weiden zwischenzeitlich mögliche Varianten für den Hochwasserschutz von Katzdorf und Münchshofen untersucht. Nach definierten Entscheidungskriterien wurde daraus eine Vorzugsvariante je Stadtteil entwickelt, die mittlerweile im Rahmen von zwei Info-Abenden den Bürger*innen vorgestellt wurde.

Wie dazu der zuständige Projektleiter des Ingenieurbüros EEB Mathias Reichenbach im Gasthof Hintermeier in Münchshofen den über 80 interessierten Bürger*innen berichtete, konnten die umfangreichen Vorarbeiten wie Vermessung, Neuerstellung eines hydraulischen Modells und Neuberechnung des Überschwemmungsgebietes der Naab im Bereich des Stadtgebietes mit dem Ziel einer soliden Planungsgrundlage erfolgreich abgeschlossen werden.

Das wird für den Stadtteil Münchshofen geplant:

Bezüglich des Stadtteiles Münchshofen führte Reichenbach vom Planungsbüro aus, dass bei einem „HQ 100“ weite Teile von der Uferstraße bis zur Jurastraße und Brunnenstraße überflutet werden. Ab dem Hütwirl und in der Uferstraße ist eine Hochwasserschutzwand entlang der bestehenden Bebauung vorgesehen. Die Vorzugsvariante sieht eine Stahlbetonwand aufgesetzt auf eine Spundwand vor. Die Wandhöhe beträgt im Mittel rund zwei Meter. Bei der „Schleif“ ist es aufgrund der beengten Platzverhältnisse besonders schwierig eine Trasse für den Hochwasserschutz zu finden. Eine mögliche Lösung könnte ein Teilabbruch des denkmalgeschützten Nebengebäudes der „Schleif“ sein.

Südlich der Jurastraße im Anschluss an die Brücke der SAD 5 soll der Hochwasserschutz als Deich ausgeführt werden. Bei ausreichend Platz ist dieser „Erdwall“ die wirtschaftlichste Lösung und passt sich am besten in das Landschaftsbild ein. Ab der „Querung“ des Wirtschaftsweges soll die Schutzlinie durch eine Geländemodellierung ans Hochufer angeschlossen werden. Bei einer Geländemodellierung wird das Gelände breitflächig auf die erforderliche Höhe angeschüttet und so modelliert, dass sie weiter landwirtschaftlich als Wiese genutzt werden kann.

Die Entwässerung muss auch künftig für die geschützten Bereiche sichergestellt sein. Das erforderliche Schöpfwerk ist nördlich der Brückenauffahrt an der Jurastraße geplant. Leitungen, die entlang der Schutzlinie verlaufen, führen das Wasser aus dem bebauten Bereich dem Schöpfwerk zu.

Das wird für den Stadtteil Katzdorf geplant:

Bei der Infoveranstaltung für Katzdorf mit rund 50 Bürger*innen im Sportheim führte Projektleiter Reichenbach aus, dass im Stadtteil Katzdorf bei einem „HQ 100“ vor allem die Bereiche entlang der Naabstraße, Schmiedstraße und Industriestraße betroffen sind. Deshalb soll in der Brucknerstraße eine Hochwasserschutzwand entlang der Straße verhindern, dass das Hochwasser in den Ortsbereich von Katzdorf strömt. Vorzugsvariante ist eine Spundwand, die eingeschüttet bzw. verkleidet werden kann.

Diese Hochwasserschutzwand soll entlang des Naabufer bis zum Abwasserpumpwerk im Süden von Katzdorf fortgeführt werden. Das Naabufer ist Teil des „Flora-Fauna-Habitat-Gebietes“ entlang der Naab und untersteht somit strengen Naturschutzauflagen. Im Süden soll die Schutzlinie durch eine Geländemodellierung geschlossen werden. Diese führt vom Abwasserpumpwerk zur Naabstraße, wo sie am Hochufer anbindet. In Katzdorf ist das Schöpfwerk für die Binnenentwässerung im Bereich der Mündung des Loisnitzer Graben geplant.

Eine Flutmulde im Norden von Katzdorf könnte den Hochwasserabfluss des Loisnitzer Grabens nördlich von Katzdorf der Naab zuleiten. Der Abfluss aus den südlichen Zuflussgräben in den Ortsbereich könnte über ein Hochwasserrückhaltebecken gedrosselt werden. Diese Maßnahmen würden den Ortsbereich von Katzdorf vor einem Hochwasser am Loisnitzer Graben schützen, gleichzeitig kann dadurch der Zufluss zum geplanten Schöpfwerk an der Naab reduziert werden.

Kosten von etwa 20 Millionen Euro für zwei Ortsteile

Wie die Projektleiterin beim Wasserwirtschaftsamt Weiden, Kathrin Steindl, ausführte, liegen die Projektkosten für Münchshofen bei rund 14 Mio. Euro und für Katzdorf bei etwa 8 Mio. Euro. Letztere teilen sich auf im Hochwasserschutz Naab in Katzdorf mit ca. 6 Mio. Euro und Hochwasserschutz Loisnitzer-Graben mit ca. 2 Mio. Euro. Die Stadt Teublitz ist mit 35 Prozent an den Gesamtkosten beteiligt.

Wie Steindl weiter ausführte, sind die Baugrunduntersuchungen für den Hochwasserschutz in Münchshofen und Katzdorf vergeben und werden demnächst beginnen. Die erforderlichen Sondierungen werden rechtzeitig angekündigt. Als nächstes sollen dann die Vorentwürfe für die Stadtteile Premberg, Saltendorf und Teublitz erarbeitet werden. Die Ergebnisse werden ebenfalls dem Stadtrat und den Anlieger*innen der Stadtteile vorgestellt. Sie erinnerte abschließend daran, dass das letzte große Jahrhundert-Hochwasser aus dem Jahre 1909 datiert ist. Das Naabtal entging auch im Jahre 2002 und 2011 nur knapp einer Katastrophe, da die großen Regenereignisse das Einzugsgebiet der Naab glücklicherweise nur streiften.

Blick von der Ostseite der Naab in Richtung „Schleif“ in Münchshofen in den Abendstunden beim Hochwasser 2011. (Foto: Werner Artmann)
Hochwassersituation Münchshofen; aktueller IST-Zustand im Falle eines „HQ 100“ (Quelle: EBB Ingenieurgesellschaft mbH)
In der Naab- und in der Brucknerstraße im Stadtteil Katzdorf hieß es 2011 ebenfalls Land unter. (Foto: Werner Artmann)
Hochwassersituation Katzdorf; aktueller IST-Zustand im Falle eines „HQ 100“ (Quelle: EBB Ingenieurgesellschaft mbH)
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